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Nanners or bananas in a cannabis plant

Über „Nanners“ (oder Bananen) bei Cannabis und wie sie sich vermeiden lassen

Durch: Contributor Anbau

In der wundervollen Welt des Cannabis-Anbaus gibt es viele Herausforderungen und Überraschungen und eine davon ist das Auftreten von „Nanners“ auf den Buds und die können wirklich für Ärger sorgen. Diese kleinen, Bananen ähnelnden Strukturen stellen immer wieder vor Rätsel. Aber in diesem umfassenden Leitfaden findest Du alles Wissenswerte darüber: Von wie sie entstehen, über ihre Auswirkungen, bis hin zu vorbeugenden Maßnahmen und Handlungsoptionen.

Der Begriff „Nanners“ ist in der Cannabis-Community ein umgangssprachlicher Ausdruck für die kleinen, bananenförmigen männlichen Reproduktionsstrukturen, die manchmal auf den Buds von Cannabispflanzen erscheinen. Die länglich gebogene Form dieser Staubgefäße erinnert an eine Mini-Banane, und deshalb werden sie auch „Nanners“ genannt, was auf Englisch eine umgangssprachliche Abkürzung für Banane ist.

Diese Strukturen sind eigentlich Staubgefäße im Inneren des männlichen Cannabis-Blütenstandes, die den Pollen enthalten, der die weiblichen Blüten bestäubt. Diese Staubgefäße sind so lange in den männlichen Blüten versteckt bis der Pollen reif ist. Dann öffnet sich die Blüte und sie kommen im Inneren zum Vorschein.

Normalerweise kommen solche Staubgefäße nicht vor, weil meistens nur weibliche Cannabis-Pflanzen angebaut werden und diese machen Buds. Allerdings weist ihr Auftreten bei eigentlich weiblichen Pflanzen auf intersexuelle oder hermaphroditische Merkmale hin, das heißt es sind auf der gleichen Pflanze männliche und weibliche Geschlechtsorgane vorhanden.

Wenn sie in den Buds zum Vorschein kommen brauchen diese „Nanners“ oder Bananen sich gar nicht erst zu öffnen, um den Pollen freizugeben, da er ja bereits direkt in den Blüten ist und sie so auch gleich befruchten kann, um Samen zu produzieren anstelle einen Ertrag mit hohem Cannabinoid-Gehalt hervorzubringen. Daher ist ihr Erscheinen für die meisten Grower alles andere als eine Freude.

So sind „Nanners“ in Cannabis-Pflanzen zu erkennen

Wenn Dir hochwertige Buds ohne Samen wichtig sind, ist es wichtig, die „Nanners“ oder Bananen zu erkennen. Im Folgenden findest Du einige wichtige Anhaltspunkte, woran man sie erkennt.

Neben dem bananenförmigen Aussehen fällt auf, dass sie normalerweise an den Knoten oder den Brakteen der Blüten hervorsprießen. Die Farbe kann von Lindgrün bis Blassgelb variieren und sie können vereinzelt oder in Gruppen auftreten. Es muss wohl kaum erwähnt werden, dass Gruppen noch gefährlicher sind, wenn es um die Befruchtung der Buds geht.

Das Vorhandensein von „Nanners“ kann das Aussehen und die Entwicklung der Buds beeinträchtigen: Sie können ungewöhnliche Formen annehmen oder dünn, klein und weniger dicht wachsen. Suche am besten mit einer Lupe nach den „Nanners“ weil sie wirklich winzig klein sein können. Wenn Du aber eine grün glänzende, bananenförmige Struktur ausfindig machst, handelt es sich dabei höchstwahrscheinlich um einen „Nanner“, sodass Eingreifen angesagt ist.

Differences between male and female flowers in the cannabis plant
Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Blüten der Cannabispflanze

Wodurch werden Bananen bei Marihuana-Pflanzen verursacht?

Ein Faktor, der zu ihrem Erscheinen beiträgt ist die Genetik, denn einige Sorten neigen eher zu deren Bildung als andere. Züchter versuchen meistens bestimmte Eigenschaften wie etwa den THC-Gehalt oder bestimmte Geschmäcker zu verbessern und zu stabilisieren, indem sie die Pflanzen so wählen, dass die kommenden Generationen konsistent und stabil die gewünschten Merkmale hervorbringen. Es kann aber auch vorkommen, dass sie unwissentlich Pflanzen kreuzen, die zur Produktion von „Nanners“ neigen. Du musst nur wissen, dass du höchst selten „Nanners“ zu sehen bekommen wirst, wenn Du Samen bei den besten Saatgutbanken wie Kannabia kaufst.

​​Neben genetischer Instabilität als Ursache können Pflanzen auch aufgrund von Mutationen durch aggressive Anbaumethoden und Stress „Nanners“ produzieren. Diese Mutationen können die genetischen Eigenschaften der Pflanze so verändern, dass sie als Endresultat „Nanners“ bilden.

Manchmal können weibliche Pflanzen auch aus anderen Gründen „Nanners“ bilden. Wenn Du die Pflanzen beispielsweise auch bis über die Reife der Buds hinaus weiterwachsen lässt und sie nicht erntest, produzieren sie als letztes Mittel zur Selbsterhaltung „Nanners“, um sich noch selbst befruchten zu können und Samen zu bilden. Dieser Vorgang wird auch als „Rodelisierung“ bezeichnet.

Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von „Nanners“ aufgrund der Genetik ist jedoch geringer als eine durch bestimmte Stressfaktoren verursachte Entwicklung von „Nanners“:

Ungeeignetes Beleuchtungsprogramm

Feminisierte Pflanzen brauchen konsistente Lichtzyklen, um ihre physiologischen Funktionen zeitlich abzustimmen und um die Entwicklung der Buds auszulösen. Jegliche Änderungen wie etwa Lichteintritt oder Unterbrechungen der Beleuchtung während dieser fragilen Blütephase kann die interne biologische Uhr der Pflanze durcheinander bringen und ihr Gleichgewicht so stören, dass die Pflanzen gestresst werden, sodass sie zur Abwehr „Nanners“ bilden.

Eine zu intensive Beleuchtung, selbst wenn sich diese einfach nur zu dicht über dem Blätterdach befindet, kann zur Entwicklung von „Nanners“ führen, da Beleuchtungsstress das fragile hormonelle Gleichgewicht durcheinanderbringt, das Wachstum und Entwicklung der Pflanze reguliert. Hierbei werden insbesondere Phytohormone wie Auxine, Gibberelline und Zytokinine gestört.

Extreme Temperaturen

Wenn Cannabis-Pflanzen extrem hohen oder tiefen Temperaturen ausgesetzt werden, können sie bestimmte überlebenswichtige Funktionen nicht mehr erfüllen. Zu starke Hitze beeinträchtigt beispielsweise Stoffwechselprozesse wie die Photosynthese und die Atmung, was sich langfristig auch auf die Nährstoffaufnahme und auf das Wachstum auswirkt. Übermäßige Kälte kann dagegen Zellschäden hervorrufen, die Proteinstruktur verändern und zu Stressreaktionen der Pflanze führen, die dann bei solchen extremen Temperaturen „Nanners“ als Mittel zur Selbsterhaltung bildet: In einem letzten Versuch, sich selbst zu befruchten, produziert sie Pollen, um ihr Erbgut zu sichern.

Wasser

Wassermangel, übermäßiges Gießen, schlechte Bewässerungstechniken oder Schwankungen in der Bodenfeuchtigkeit können den Pflanzen verschiedenste Probleme bereiten. solcher Stress kann schließlich auch dazu führen, dass die Pflanze als Überlebensmechanismus „Nanners“ bildet. Aber meistens stirbt die Pflanze unter solchen Bedingungen einfach noch bevor man „Nanners“ identifizieren könnte.

Defizite und Krankheiten

Es gibt jedoch noch weitere mögliche Ursachen. Weibliche Pflanzen können natürlich auch dann „Nanners“ produzieren, wenn sie Probleme haben wie: Wurzelfäule, unausgeglichener pH-Wert, eine mangelhafte Nährstoffzufuhr, Gifte in den Nährstoffen, Überdüngung, Insektenbefall, Schimmel, eine zu starke Entblätterung oder Stress-induzierendes Training.

Appearance of a bud in the process of maturation that has developed nanners
Auftreten einer Knospe im Reifungsprozess, die „Nanners“ entwickelt hat

Zwitterpflanzen versus „Nanners“

Man muss unterscheiden zwischen „echten“ Zwitterpflanzen und intersexuellen Zwitterpflanzen (auch als bisexuelle oder gemischte Pflanzen bezeichnet), die „Nanners“ bilden. Echte Zwitterpflanzen haben männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane die unabhängig voneinander auf der ganzen Pflanze wachsen. Sie produzieren Pollensäcke und Blütenknospen. Bei Pflanzen, die „Nanners“ entwickeln, wachsen die maskulinen Strukturen direkt in den Buds. Auch wenn beide Phänomene durch vergleichbare Stressfaktoren entstehen können, sind sie doch sowohl genetisch als auch morphologisch unterschiedlich.

Auch „echte“ Zwitterpflanzen fangen an, gleichzeitig männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane zu entwickeln und zwar genau, wenn die Wachstumsphase in die Blütephase übergeht. Intersexuelle Pflanzen können dagegen zu jederzeit während der Blütephase „Nanners“ entwickeln, sie sind aber häufiger zu sehen, wenn die Blüten begonnen haben, sich vollständig zu entwickeln.

Umgang mit „Nanners“: Was tun, wenn welche auftauchen?

Hat man die „Nanners“ erst einmal entdeckt, gibt es verschiedene mögliche Vorgehensweisen:

  1. Manuell entfernen: Wenn nur wenige da sind, lassen sie sich vorsichtig entfernen, damit keine Bestäubung stattfinden kann. Mach Dir keine Sorgen, wenn die „Nanners“ erst spät in der Blütephase auftreten: Nach monatelanger Arbeit braucht man die Pflanze deswegen nicht gleich zu entsorgen.
  2. Isolierung oder Eliminierung der betroffenen Pflanzen: In schweren Fällen kann es erforderlich sein, die betroffene Pflanze vollständig zu isolieren oder zu eliminieren, um die anderen Pflanzen zu schützen.
  3. Frühe Ernte: Wenn die Banänchen erst bei fortgeschrittener Blütephase auftreten, kann man auch eine frühere Ernte in Betracht ziehen, um größere Schäden zu vermeiden. Cannabis-Samen brauchen ab dem Zeitpunkt der Bestäubung etwa 15 Tage für ihre Entwicklung. Daher dürften die Buds noch gut sein, sofern Du die Pflanze gleich nach dem Erscheinen der „Nanners“ erntest, auch wenn sie etwas kleiner und weniger stark sein dürften. Besser als nichts, oder?

Schlussfolgerung: Eine Gelegenheit zu lernen und zu wachsen

Das Auftreten von „Nanners“ mag anfangs zwar entmutigend sein, aber hier bietet sich gleichzeitig die Gelegenheit mehr über die komplexe Natur von Marihuana-Pflanzen zu lernen. Wenn man die Ursachen und die Auswirkungen von „Nanners“ kennt, kann man die eigenen Fertigkeiten perfektionieren.

Wir möchten jedoch betonen, dass das Auftreten von „Nanners“ nicht unbedingt ein Zeichen schlechter Anbaupraktiken ist. Es könnte vielmehr ein Hinweis darauf sein, dass bestimmte Aspekte der Pflanzenpflege oder der Umgebungsbedingungen optimiert werden müssen. In einigen Fällen könnte man schlichtweg Pech gehabt haben, insbesondere wenn die Ursache in der Genetik der Pflanze liegt.

Sollten Deine Pflanzen also erneut „Nanners“ entwickeln, betrachte es als Gelegenheit, Dich als Grower zu perfektionieren. Mit Geduld, Pflege und durch kontinuierliches Lernen kannst Du die Kunst des Marihuana-Anbaus immer besser in den Griff bekommen und Deine Fertigkeiten auf ein höheres Niveau bringen. Viel Glück und wachse über Dich hinaus!

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