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Die 10 häufigsten Probleme mit Marihuana-Sämlingen und ihre Lösungen

Durch: Contributor Anbau

Eine Cannabispflanze ist nie anfälliger als in den ersten Wochen nach der Keimung der Samen. Die zarten Cannabissämlinge können unter Überhitzung, mangelnder Nährstoffzufuhr, tödlichen Pilzen und übermäßigem Bewässern leiden … Cannabis ist eigentlich eine kräftige und robuste Pflanze, die vielen Rückschlägen standhalten kann, aber um ihr diese Kraft zu verleihen, braucht sie ein solides Fundament: mit anderen Worten, ein gesundes Sämlingsstadium, das es ihr ermöglicht, sich bestmöglich zu entwickeln.

Das Stadium des Cannabiskeimlings ist die sensibelste Zeit im Anbauprozess, also zwischen Keimungsphase und Vegetations- und Blütephase. In dieser Schlüsselphase erscheinen die ersten echten Wurzeln und Fächerblätter.

Die Sprossen gedeihen unter mäßig warmen und sehr feuchten Bedingungen. Außerdem vertragen sie Stress überhaupt nicht und benötigen daher viel Schutz, um zu robusten vegetativen Pflanzen zu werden. Schenke Deinen Sämlingen die richtige Pflege, um Monate später reiche Ernten zu bekommen.

Was ist die Keimlingsphase?

Die Keimlingsphase ist die zweite Phase des Cannabiswachstums und umfasst die ersten 2 bis 3 Wochen nach der Keimung. Sie beginnt, wenn man einen gekeimten Samen in ein Wachstumsmedium einsetzt und aus der ursprünglichen Keimwurzel der Stamm mit zwei runden Blättern, den Keimblättern, hervorgeht, welche Nährstoffe enthalten und deren Funktion darin besteht, der neu gekeimten Pflanze die Nährstoffaufnahme zu ermöglichen. Während der Photosynthese wächst das erste Paar echter Blätter, also mit Fiederblättchen und gezackten Rändern.

Während sich der Sämling über der Erde entwickelt, dehnt sich das Wurzelsystem von der Hauptwurzel nach unten aus und verzweigt sich in Sekundär- und Tertiärwurzeln. Während der ersten beiden Lebenswochen sollte ein Cannabissämling deutlich an Höhe und Größe zunehmen und am Ende dieses Zeitraums 3-4 Paar echte Blätter aufweisen. Ab diesem Zeitpunkt wird er nicht mehr als Sämling betrachtet und es beginnt die vegetative Phase.

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Wie sieht ein gesunder Sämling aus?

Schnelles Wachstum und eine leuchtend grüne Farbe sind aufschlussreiche Anzeichen für einen gesunden Sämling. Der Stängel ist anfangs dünn, sollte aber aufrecht stehen können: Ein stabiler Stängel bedeutet eine gute Zellstruktur und allgemeine Gesundheit. Die Blätter sollten leicht nach oben zum Licht geneigt sein und satte grüne Farben aufweisen, die keine Anzeichen von Verblassen, Welken oder Schäden aufweisen.

Gut geformte Sämlinge weisen ein gleichmäßiges Wachstumsmuster mit einer gleichmäßigen Verteilung von Blättern, Zweigen und Stängeln auf. Diese symmetrische Struktur gewährleistet eine ausreichende Belichtung und verringert das Risiko einer Konkurrenz zwischen Pflanzenteilen, sodass der Sämling seine Ressourcen optimal verteilen kann.

Welchen Problemen können bei Sämlingen auftreten?

In diesen zwei Wochen kann jedoch viel passieren. Die häufigsten Probleme bei Sämlingen sind Über- oder Unterbewässerung, Nährstoffprobleme, ungeeignete Temperatur und Belichtung sowie mögliche Probleme mit Schädlingen und Krankheiten. Dies sind alles vermeidbare Rückschläge, die ein erfahrener Grower effektiv verhindern kann. Sollten sie dennoch auftreten, findest Du hier die häufigsten Ursachen und deren Lösungen:

Die Samenschale bleibt an den Keimblättern haften

Ursache: Möglicherweise hast Du den Samen nicht tief genug in das Wachstumsmedium gepflanzt, damit der Spross seine Schale abwerfen kann, bevor er die Bodenoberfläche durchbricht. Das kann aber auch auftreten, wenn der Boden zu trocken ist.

Lösung: Die Schale mit Wasser besprühen und sie mit den Fingern entfernen. Das Problem kannst Du vorbeugen, indem Du die Samen in einer Bodentiefe einsetzt, die dem Dreifachen ihrer Größe entspricht, d.h. setze einen 5 mm großen Samen 1,5 cm bis 2 cm tief. Außerdem muss sicher gestellt werden, dass die Erde während des Keimens der Samen stets feucht bleibt.

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Der Sämling verbiegt sich am Stängel und stirbt plötzlich ab

Ursache: Wenn sich ein gesunder Sämling am Stängel verbiegt, umfällt und scheinbar über Nacht verdorrt, ist er wahrscheinlich Opfer von Pilzwelke, einer Krankheit, die durch Pilze wie Pythium oder Rhizoctonia verursacht wird. Ein Überschuss an Feuchtigkeit oder Nährstoffen schaffen Bedingungen, die diese Auswirkung namens „Damping-off“ begünstigen.

Lösung: Es ist zwar zu spät, die von diesen Krankheitserregern infizierten Sämlinge zu heilen, aber es kann verhindert werden. Alte Wachstumsmedien, die Sporen enthalten könnten, sollte man niemals wiederverwenden. Nach der Aussaat der Samen sollte man Sphagnum-Torfmoos über die Erde oder ein anderes Wachstumsmedium streuen, welchen überschüssige Feuchtigkeit aufnimmt. Man muss darauf achten, den Sämlingen nicht im Überschuss Dünger zuzuführen. Man kann das Wachstumsmedium auch durch die Zugabe nützlicher Mikroben wie Mykorrhizapilze anreichern.

Die 10 häufigsten Probleme mit Marihuana-Sämlingen und ihre Lösungen
Keimling betroffen von ‚damping-off‘: Du kannst dich von ihm verabschieden

Lange und dünne Stängel und winzige Blätter

Ursache: Sämlinge brauchen viel Licht, sobald sie anfangen zu wachsen. Da künstliches Licht viel schwächer ist als die Sonne, versuchen Setzlinge, hin zum Licht zu wachsen, wenn es zu weit von den winzigen oberen Blättern der Pflanze entfernt ist.

Lösung: Wenn man Leuchtstoff- oder LED-Lampen verwendet, sollte man diese so positionieren, dass sie etwa 10 cm vom oberen Teil der Pflanzen entfernt sind, und die Lampen weiter hochhängen, während die Pflanzen wachsen. Hochleistungslampen sollten etwa 50 cm von der Spitze der Pflanzen entfernt sein. Wenn sie zu nah an den Pflanzen sind, können die zarten Sämlinge verbrennen.

Abgefallene Blätter und Stängel

Ursache: Wenn die Sämlinge zu viel gegossen werden, ertrinken sie tatsächlich, indem den Wurzeln die Luft entzogen wird, wodurch die Blätter herabhängen und sich die Stängel zu krümmen beginnen. Übermäßiges Wässern ist eine häufige Folge beim Grow einer kleinen Pflanze in einem großen Topf, da eine kleine Pflanze täglich nicht so viel Feuchtigkeit aufnimmt und die Erde im Topf dadurch feucht bleibt.

Lösung: Die Samen nicht in Erde einpflanzen, da diese zu viel Feuchtigkeit speichert. Stattdessen sollte man eine Mischung verwenden, die Torfmoos oder Kokosfasern enthält. Man sollte die Samen in Setzkästen oder kleine Pflanztöpfe einpflanzen und darauf vorbereitet sein, sie während des Wachstums in einen größeren Topf umzupflanzen.

Sämlinge kippen ohne ersichtlichen Grund um

Ursache: Wilde Cannabispflanzen entwickeln robuste Stängel, die sanft im Wind tanzen. Dieser Luftstrom ist der Schlüssel zu einer guten strukturellen Integrität. Allerdings kann eine sehr starke Belüftung dazu führen, dass sie umfallen und sich die Stängel verbiegen, sodass sie sich nicht mehr aufrichten können.

Lösung: Einen oszillierenden Haushaltsventilator in der Nähe der Sämlinge aufstellen, jedoch den niedrigsten Luftstrommodus des Ventilators einstellen und den Luftstrom eher auf die Pflanzenkrone richten. Wenn man den Sämling auch mit einem kleinen Stock und einem Stück Schnur absteckt, erhält er zusätzlichen Halt, damit er nicht vom Luftstrom umkippt.

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Gekrauste und spröde Blätter

Ursache: Selbst ein paar Stunden ohne Wasser können das Wachstum des Sämlings verlangsamen, und nach einem Tag beginnt er möglicherweise, seine Blätter zu kräuseln, um Feuchtigkeit zu sparen. Auch zu warme Wachstumslampen und trockene Luft in beheizten Häusern können die Sämlinge schnell austrocknen.

Lösung: Ein Wachstumsmedium verwenden, das Perlit oder Vermiculit enthält, natürliche Mineralien, die Feuchtigkeit speichern und bei Bedarf verteilen. Man sollte die Mischung leicht feucht halten, aber nicht durchnässt, damit die Pflanzen nicht austrocknen oder ertrinken.

Gelbe oder braune Blattspitzen und nach oben gebogene Ränder

Ursache: Warme Temperaturen (23 bis 26 °C) sind ideal für die Samenkeimung, zarte Sämlinge können jedoch aufgrund intensiver Belichtung, mangelnder Belüftung oder aus anderen Gründen überhitzen, was dazu führen kann, dass die Blätter an den Rändern verbrennen.

Lösung: Den Indoor-Grow während der Etablierung der Sämlinge bei etwa 20–22 °C halten und einen Ventilator sanft um die Sämlinge wehen lassen, um frische Luft zuzuführen und zu verhindern, dass sich stehende Luft aufheizt.

Die 10 häufigsten Probleme mit Marihuana-Sämlingen und ihre Lösungen
Keimling leidet unter Hitzestress

Stagnierendes Wachstum, blasse oder gelb gestreifte Blätter

Ursache: Samen enthalten alle Nährstoffe, die sie zum Keimen und zur Entwicklung ihres ersten Blattpaares benötigen, danach ist es jedoch notwendig, sie mit Nährstoffen zu versorgen (sofern die Substratmischung diese nicht bereits enthält). Wenn ein Sämling für ein paar Tage aufhört zu wachsen und die Blätter blass oder gelb sind, benötigt er Stickstoff, den entscheidenden Nährstoff für gesundes grünes Wachstum.

Lösung: Nachdem die beiden embryonalen Blätter (Kotyledonen) erschienen sind, sollte man mit der Nährstoffzufuhr der Sämlinge mit einem stickstoffreichen Sämlingsdünger anfangen. Man sollte dabei die Verdünnungsempfehlungen befolgen: Überschüssige Nährstoffe, die der Sämling nicht aufnehmen kann, können ein Nährboden für zerstörerische Pilze sein.

Violette Blätter und stagnierendes Wachstum

Ursache: Phosphor ist ein weiterer essentieller Nährstoff für die Wurzelentwicklung. Wenn er knapp ist, hört das Wachstum der Sämlinge auf und die Blätter können leicht dunkelgrün, fast bläulich gefärbt erscheinen. Auch die Stängel und Blattstiele können diesen violetten Farbton annehmen.

Lösung: Man sollte nach dem Wachsen der Blätter mit der Düngung mit einer phosphorreichen Nährstoffformel anfangen. Dabei muss man den pH-Wert der Nährlösung testen, um sicherzustellen, dass sie für das gewählte Anbausystem (Erde oder Hydrokultur) geeignet ist, denn wenn die Flüssigkeit zu sauer oder alkalisch ist, können die Sämlinge den Phosphor nicht aufnehmen.

Die 10 häufigsten Probleme mit Marihuana-Sämlingen und ihre Lösungen
Keimling mit Nährstoffmangel oder pH-Problemen

Gelbe Flecken oder schwarzer Schimmel auf den ersten Blattpaaren

Ursache: Weiße Fliegen oder Substratmücken sind häufige Schädlinge beim Indoor-Grow, denn sie ernähren sich von schwachen Sämlingen. Sie saugen den Saft aus und hinterlassen gelbe Flecken. Schlimmer noch: Wenn sie mehr Pflanzensaft aufsaugen, als sie verdauen können, scheiden sie den Überschuss in Form einer klebrigen Substanz (genannt „Honigtau“) auf den Blättern aus, die das Wachstum saprophytischer Pilze wie Schwarzschimmel verursacht, was die Photosynthese behindern kann.

Lösung: Der sicherste Weg, Sämlinge zu schützen, sind Klebefallen, die Fliegen einfangen, bevor sie Schaden anrichten können. Wenn die Pflanzen ein wenig wachsen, kann man die Schädlinge mit insektizider Seife, Neemöl und anderen biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln beseitigen.

Fazit

Das Sämlingsstadium dauert nur ein paar Wochen, aber wie man sie in dieser Zeit pflegt, wird einen großen Einfluss auf das Endprodukt haben. Idealerweise sollten Sämlinge in einer warmen (20–25 °C) und feuchten Umgebung (65–70 % relative Luftfeuchtigkeit) mit viel Licht und nicht zu vielen Nährstoffen wachsen können. Der beste Weg ist es, die Dinge einfach zu halten, und Deine Pflanzen werden Dich in Zukunft mit einer reichlichen Ernte belohnen. Viel Spaß beim Growen!

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