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10 unerwartete Probleme beim Anbau von Cannabis und wie man sie lösen kann

Durch: Contributor Anbau

Es gibt einige Unwägbarkeiten, die zwar selten vorkommen, aber die Entwicklung Deiner Cannabispflanzen beeinträchtigen können, wenn sie passieren. Daher kann es Dir vielleicht sogar schon helfen, sie zu kennen, um sie zukünftig zu vermeiden.

Das Paretoprinzip besagt, dass 80 % der Auswirkungen von 20 % der möglichen Ursachen ausgehen. Was ist aber mit diesen eher seltenen Problemen, die beim Anbau von Cannabis auftreten können? Im Folgenden analysieren wir 10 unerwartete Komplikationen, mit denen Du eines Tages zu tun haben könntest, auch wenn sie Dir bisher noch nie passiert sind.

1 – Kann ein kurzfristiger Lichteintritt während der 12-stündigen Dunkelphase dazu führen, dass sich eine feminisierte Pflanze männlich entwickelt?

Lichteintritt während der Blütephase  – und wenn er auch noch so kurz ist – kann die Pflanze Stress aussetzen und führt so dazu, dass sie sich möglicherweise als Zwitter entwickelt d.h. dass sie sowohl männliche als auch weibliche Merkmale an den Tag legt. Dies hängt vor allem von der Genetik der Pflanze und der Dauer der Unterbrechung der Dunkelphase ab, denn einige Pflanzen sind anfälliger als andere. Wenn Du an Deinen Pflanzen die Entwicklung von Pollensäcken entdeckst, musst Du sie leider beseitigen und mit neuen Samen von vorne anfangen.

2- Die Setzlinge wachsen anfänglich 15 cm oder mehr aufrecht und dann kippen sie unter ihrem eigenen Gewicht um. Säe ich die Samen nicht tief genug, oder liegt es an etwas anderem?

Die Anfangsdiagnose lautet, dass die Lichtquelle zu weit vom oberen Bereich der Setzlinge entfernt ist. Daher wachsen sie erst in die Höhe und kippen dann um. Ordne die Lampe so an, dass sie dichter an den Pflanzen ist. So dürfte sich dieses Problem bald geben. Wenn die Setzlinge noch leben, lässt sich dieses Problem lösen, indem man sie aus ihrem Pflanzbehälter umtopft und sie dabei mit ihrem Stiel fast bis zu den ersten Blättern wieder einpflanzt. Auch eine leichte Luftströmung durch einen Lüfter kann dazu beitragen, die Stiele zu kräftigen, damit sie das Gewicht der Keimblätter besser tragen können.

3- Einer der gekauften Samen keimt wie ein Zwilling mit zwei Keimlingen auf. Ist das schlecht?

Solche Pflanzen haben eine häufige Mutation, die Polyembrionie genannt wird. Hierbei bilden sich mehrere Embryonen in einer Samenanlage. Die daraus entstandenen Keimlinge sind – ebenso wie bei menschlichen eineiigen Zwillingen exakte Kopien voneinander. Aus einem polyembrionischen Samen erhalten wir zwei eigenständige Wurzeln, was es zwar schwer, aber nicht unmöglich macht, die Pflanzen zu trennen. Nach Abschluss der Keimung kann man die Samenhülse abnehmen und vorsichtig die beiden Keimlinge trennen. Wenn die beiden Pflanzen getrennt sind, können sie ganz normal in zwei verschiedene Töpfe gesetzt werden.

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Polyembryonaler Samen

4- Du mischt aus Versehen die Autoflowering-Samen mit den Feminisierten. Lassen sie sich von der Größe her unterscheiden?

An der Größe der Samen lässt sich nicht erkennen, welche Samen autoflowering- und welche feminisiert sind, da das von der Genetik und anderen Anbaubedingungen abhängt. Um feststellen zu können, welche welche sind, musst Du sie aussäen und heranziehen. Die unabhängig von der Beleuchtungsdauer mit der Blüte beginnen sind die Autoflowering-Samen. Die anderen sind dann die Feminisierten.

5- Du pflanzt zwei Samen in einen Topf, um die kräftigere auszuwählen, aber beim Trennen sind ihre Wurzeln miteinander verflochten. Sollte ich sie trennen oder lieber zusammenlassen?

Es ist nicht gut, mehr als einen Cannabissamen in einen Topf zu säen. Die Wurzeln lassen sich nur schwer trennen und außerdem kämpfen sie um Nährstoffe und Licht. Das führt zu wesentlich schlechteren Ergebnissen, als wenn die Pflanzen nicht so gedrängt in ihren eigenen Töpfen wachsen könnten. Jetzt ist es zu spät sie zu trennen, sonst würden die Pflanzen zu sehr gestresst werden.

6- Ich setze meine Stecklinge in durchsichtige Plastikbecher in Blumentopferde, aber nach einigen Tagen scheint sich rund um den Wurzelballen ein grünes Moos zu entwickeln. Was ist das?

Dieses grüne Moos sind eigentlich Algen, die dort gewachsen sind, weil der Plastikbecher durchsichtig ist, so dass in den feuchten Bereich Licht gelangen kann. Das ist das perfekte Ambiente, damit die Algen mit den Pflanzen um die Nährstoffe konkurrieren und bietet einen Nährboden für Plagen und schädliche Schimmelpilze. Setze die Stecklinge sofort in größere Behälter mit reichlich gemischter Erde um, die kein Licht durchlassen.

7- Der Timer von meinem Indoor ist kaputt gegangen. Ich war am Wochenende unterwegs und meine Pflanzen waren 3 Tage in absoluter Dunkelheit. Können sie sich davon wieder erholen?

Ja, Cannabispflanzen können sich nach mehrtägiger absoluter Dunkelheit wieder erholen, weil sie sehr widerstandsfähig sind und weil sie sich an widrige Bedingungen anpassen können. Wenn Cannabispflanzen mehrere Tage absoluter Dunkelheit ausgesetzt sind, könnten sie in die Höhe schießen, um an Licht zu gelangen. Außerdem können sie vorzeitig Alterungserscheinungen an den Tag legen. Wenn aber erst einmal die angemessenen Beleuchtungsbedingungen wiederhergestellt sind, führt der Stress, dem sie dadurch ausgesetzt waren, zu einem wesentlich geringeren Ertrag als gewöhnlich.

8- Ich befolge die Anweisungen meines Düngerherstellers aufs Wort, aber die Blattspitzen sehen immer verbrannt aus. Was mache ich falsch?

Auf den Etiketten der Dünger angegebenen Mengen wird überwiegend die maximale Nährstoffmenge angegeben, die eine Pflanze absorbieren kann, was gelegentlich zu Überdüngung führt. Die meisten Düngerhersteller möchten, dass Dein Dünger schnell alle ist, damit Du bald wieder neuen kaufst. Am besten verwendest Du nur die Hälfte der vom Hersteller empfohlenen Menge, es sei denn, Du beobachtest Mangelerscheinungen. Es ist besser zu wenig zu geben, als mit dem Albtraum einer Überdüngung zu kämpfen zu haben.

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Verbrannte Blattspitzen durch Überdüngung

9- Ich baue bei feuchtem Klima im Freien an, und weil es einige Tage geregnet hat, fressen mir die Schnecken meine Pflanzen auf. Was ist die beste Lösung?

Diese Schleimer können sich zu einem ernsten Problem entwickeln. Das gilt besonders für junge Pflanzen. Es ist gut, ein wenig Kieselerde rund um die Pflanzen auszustreuen, damit an den Schnecken beim Herüberkriechen möglichst viel kleben bleibt. Aufgrund des Silikatgehalts von Kieselerde neigen die Schnecken dadurch auszutrocknen und zu sterben. Ein weiterer ausgezeichneter Trick ist, ein Glas mit Bier in die Erde zu stecken, und zwar so, dass der Glasrand auf Bodenhöhe ist: Diese Gastropoden können dem Hefegemisch nicht widerstehen und ertrinken in dem Glas, wenn sie hereinfallen.

10- Meine Pflanzen zeigen ohne erkennbaren Grund eine seltsame Mischung an Symptomen: Verzögertes Wachstum, zerbrechliche Stiele, dürftige Blüte, Verformung und/oder Klorose der Blätter… Was könnten sie nur haben?

Eine Mischung all dieser Symptome gleichzeitig und das obwohl Du alles richtig machst, hat normalerweise leider eine vernichtende Diagnose: Ein Virus hat Deine Cannabispflanze befallen. Marihuana neigt zu verschiedenen Virusinfektionen, hierzu gehören unter anderem auch das Alfalfa-Mosaikvirus (AMV), das Gurkenmosaikvirus (CMV), das Tabakmosaikvirus (TMV) oder das latente Hopfenviroid (HpLVd). Und wenn sie erst einmal die Cannabispflanze befallen haben, gibt es keine Hoffnung.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Zum Einen vorbeugen und zum Anderen das schnellstmögliche Erkennen infizierter Pflanzen, um sie aus dem Anbau zu entfernen (diese Viren werden per Kontakt übertragen). Der Schnitt der Mutterpflanzen für Stecklinge oder der Austausch dieser Stecklinge sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Verbreitung dieser Pflanzenviren. Daher verbessern eine absolute Sauberkeit deines Anbauraums und das Säen von Marihuanapflanzen anstelle Stecklinge zu pflanzen Deine Chancen, dieses ernste und unerwartete Problem zu vermeiden.

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