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Brasilien sagt Ja zu medizinischem Cannabis

Brasilien sagt Ja zu medizinischem Cannabis

Durch: Laura Rueda Ärtzlich

Es ist kein gutes Jahr gewesen für Brasilien und die Meinungsumfragen deuten bereits darauf hin, dass Bolsonaro sein erstes Jahr an der Spitze der Regierung als der meistgehasste Präsident der Geschichte beenden wird. Die extreme Rechte ist gerade dabei, weltweit und mit Nachdruck vertreten zu sein, was zu einem grässlichen Rückgang der Rechte führt. Trotzdem wollen wir 2020 mit einer guten Nachricht in Sachen Cannabis willkommen heißen. Die brasilianischen Gesundheitsbehörden haben zur Herstellung von Produkten auf Cannabis-Basis und ihrem Vertrieb in Apotheken Ja gesagt, immer unter der Voraussetzung, dass es für medizinische Zwecke ist und sie von einem Fachmann verschrieben wurden. Diese neue Regulierung erlaubt auch den industriellen Hanfanbau für spezielle Unternehmen. Diese Nachricht kommt, nachdem im Oktober die Gesetzesinitiative 5295 im Senat präsentiert worden war.

Brasilien sagt Ja zu medizinischem Cannabis

Das Nationale Amt für Gesundheitsüberwachung (Agência Nacional de Vigilância Sanitária) von Brasilien, auch unter seiner Abkürzung ANVISA bekannt, gehört zum Gesundheitsministerium. Diese Behörde ist verantwortlich für die sanitäre Kontrolle von allen Produkten und Dienstleistungen, die einer gesundheitlichen Überwachung unterliegen, wie etwa Medikamente und Lebensmittel (nationale und importierte). Es hängt von ihr ab, dass Produkte zugelassen werden, die danach in dem Land vertrieben oder produziert werden.

Eine neue Verordnung

ANVISA hat das Jahr mit der Annahme einer Verordnung verabschiedet, die den Verkauf von Medikamenten auf Cannabis-Basis reguliert. Obwohl diese Maßnahme in allen Apotheken des Landes gültig sein wird, haben sie keine Information herausgebracht über die Lizenzen, die den Unternehmen erlauben werden, über Zuchtanlagen zur Herstellung besagter Medikamente zu verfügen. Daher ist es so, als ob sie das Haus mit dem Dach begonnen hätten. Woher wird dieses Rohmaterial kommen?

Ja zum medizinischen Cannabis, Nein zum Eigenanbau

Bolsonaro, der Präsident von Brasilien, erklärte bereits im August, dass er die Absicht hatte medizinisches Cannabis zu legalisieren, aber dass dies nicht bedeutete, dass er Selbiges mit dem Eigenanbau tun würde. Er stellte wortwörtlich fest, dass er nicht erlauben werde, „… dass Gesetzeslücken verwendet würden, um Marihuana anzubauen und zu konsumieren.“ Der rechtsextreme Politiker versprach nämlich in seiner Wahlkampagne, dass er den Drogenhandel bekämpfen werde und bestellte persönlich den Präsidenten des ANVISA, Antonio Barra.

Das Nationale Amt für Gesundheitsüberwachung hat nur genehmigt, dass Weiterverarbeitungsprodukte des Cannabis für ihre medizinische Verwendung reguliert werden. Wenn der Anbau der Pflanze nicht erlaubt ist, mit welchem Rohmaterial werden dann jene arbeiten, die diese Produkte auf Cannabis-Basis herstellen? ANVISA hat klargestellt, dass die Extrakte, auf deren Grundlage die Medikamente hergestellt werden, importiert werden müssen. Sie haben auch mitgeteilt, dass es die Regierung ist, die vorgeben wird, welche die Prozesse zum Herstellen und Importieren von Produkten sind, und auch die Anforderungen für das Verschreiben, den Verkauf, das Abpacken und die Überwachung.

 

 

Rigorose Kontrolle 

Wenn man all diese Versprechen und Erklärungen des brasilianischen Präsidenten beachtet, dann handelt es sich um eine Regulierung, die an eine rigorose Kontrolle gebunden sein wird, mit sehr strengen Verfahrensvorschriften. ANVISA hat auf seiner Webseite mitgeteilt, dass die Herstellung dieser Medikamente mit Material zu erfolgen hat, das aus anderen Ländern importiert wird. Und sie haben hinzugefügt, dass diese im Dezember verabschiedete Verordnung „… die Verfahren zur Erteilung einer Bewilligung der Gesundheitsbehörden für die Herstellung und die Produktion dieser Produkte festlegt und die Bedingungen für Vertrieb, Verschreibung, Abgabe, Monitoring und Überwachung der Cannabisprodukte für medizinische Zwecke nennt.“

Einige der von ANVISA im Internet veröffentlichten Vorschriften besagen, dass die Produkte mit mehr als 0,2% THC (Tetrahydrocannabinol, der psychotrope Bestandteil des Cannabis) mit einem Etikett versehen sein müssen, das darauf hinweist, dass ihre Verwendung „… körperliche und psychische Abhängigkeit verursachen kann.“ Oder dass diese Medikamente nicht für die Behandlung von Tieren verwendet werden können. Außerdem müssen die Patienten eine Einverständniserklärung ausfüllen und unterschreiben, bevor sie ihre Medizin erhalten.

Die Situation im Jahr 2015

An diesem Punkt müssen wir ins Jahr 2015 reisen, als diese Behörde den Import von Produkten auf CBD-Basis (Cannabidiol) genehmigte, immer unter der Voraussetzung, dass sie von einem Arzt an Patienten mit spezifischen Leiden wie etwa chronischen Erkrankungen oder Epilepsie verschrieben worden waren. Es wurden zwei Typen von Rezepten unterschieden, das erste (Rezept A) für Medikamente mit mehr als 0,2% THC für Kranke im Endstadium oder in einer kritischen Situation was medizinische Alternativen betrifft. Das zweite (Rezept B) für Medikamente mit weniger als 0,2% THC.

Was sind die nächsten Schritte? Am 3. Dezember veröffentlichte ANVISA in seiner Social Media: „Der Vorstand von ANVISA verabschiedete am Dienstag (3/12) die neue Verordnung für Cannabisprodukte. Der Text zählt die notwendigen Anforderungen für die Regulierung dieser Produkte im Land auf und legt Qualitätskriterien fest. Die angenommenen Regelungen werden in den kommenden Tagen im Bundesgesetzblatt veröffentlicht und werden 90 Tage nach der Veröffentlichung in Kraft treten.“

Kolumbien hat angekündigt, Cannabis nach Brasilien zu exportieren

Wenn Dezember mit der Nachricht von der Annahme der Verordnung durch die ANVISA begann, dann endete der Monat mit einer weiteren ergänzenden Nachricht. Scheinbar könnte Kolumbien Cannabis nach Brasilien und Peru exportieren, um Medikamente mit einem Herstellungsqualitäts-Zertifikat zu produzieren. Die mit dieser Aufgabe beauftragte Firma kann die kolumbianische Medcann sein, die bereits ein Absichtsübereinkommen unterschrieben hat.

Brasilien sagt Ja zu medizinischem Cannabis

Dieser Sieg trägt den Namen einer Frau

Dieser Sieg geht auf das Jahr 2013 zurück, in welchem die Brasilianerin Katiele Fisher, Mutter einer Tochter mit Epilepsie, Anny Fisher, in den USA ein Öl auf Cannabis-Basis bestellte, das ihr bei der Kontrolle der Auswirkungen der Krankheit half. Obwohl ihr der brasilianische Zoll das Produkt konfiszierte, gab diese Frau nicht klein bei und beschloss, mit dem Fall vors Gericht zu ziehen. Dank des langen Kampfes von Fisher entfernte ANVISA die Pflanze von der Liste der verbotenen Substanzen. Dieses Ereignis war eine Vorgeschichte von zentraler Bedeutung für die Annahme der Verordnung für den Verkauf von Cannabisprodukten für die medizinische Verwendung.

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