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US-Star-Sprinterin in Tokio 2021 gesperrt

US-Star-Sprinterin in Tokio 2021 gesperrt

Durch: Teresa Garcia Kultur

Die 21-jährige Sha’Carri Richardson gilt als eine der schnellsten Frauen der Geschichte, seitdem sie 2019 die 100 Meter in 10,75 Sekunden lief. Aber Richardson wird von den Olympischen Spielen 2021 in Tokio ausgeschlossen sein, weil sie zur Überwindung der Trauer um ihre verstorbene biologische Mutter Marihuana konsumiert hat.

Im Januar dieses Jahres beschloss die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), die Substanzen Cannabis, Kokain, Extasy oder Heroin von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Nun als „Freizeitdrogen“ eingestuft, werden sie von der Agentur jetzt auf der Liste der „Missbrauchs-Substanzen“ geführt, immer unter der Voraussetzung, dass sie außerhalb von Wettbewerben nachgewiesen werden und bewiesen werden kann, dass der Konsum in keiner Verbindung zur sportlichen Leistung steht. Diese Änderung bedeutet, dass die Sperre der Sportlerin anstelle von zwei bis vier Jahren nur ein bis drei Monate ausmachen wird. Aber selbst so wird die amerikanische Sprinterin beim wichtigsten sportlichen Ereignis des Jahres nicht dabei sein.

Nach Angaben der Agentur Reuters hat Richardson das Cannabis in Oregon, wo der Freizeitkonsum legal ist, nach der Benachrichtigung über den Tod ihrer Mutter und wenige Tage vor der Qualifikationsphase für die Spiele konsumiert. Die US-Anti-Doping-Agentur (United States Anti Doping Agency, USADA) hat ihr eine einmonatigen Sperre – das geringste mögliche Strafausmaß – auferlegt, das ist der Zeitrum, den die WADA für jene SportlerInnen vorsieht, die ein Programm gegen die unerlaubte Nutzung von durch die Anti-Doping-Agentur anerkannten Substanzen zufriedenstellend absolvieren. Die Agentur ist auch für die Bewertung des diesbezüglichen Erfolgs zuständig. Diese einmonatige Sperre bedeutet, dass die Athletin nicht am 100m-Wettbewerb teilnehmen wird können, obgleich noch Möglichkeiten bestehen, dass sie am 4x100m-Staffellauf teilnehmen kann. Und zwar dann, wenn die Agentur den Tag des Dopingtests als Anfangsdatum der Sperre festsetzt, wie aus einem Bericht der Zeitschrift Leafly hervorgeht.

 

 

Der Ausschluss der Athletin aus Texas traf das nordamerikanische Publikum wie ein Schlag, denn sie wurde als eine der größten Medaillenhoffnungen gesehen. Selbst die Demokraten im Repräsentantenhaus unter der Führung von Alexandria Ocasio-Cortez richteten sich in einem Brief an die USADA, um die Agentur zum Überdenken der Sperre der Sprinterin zu bewegen. „Das Marihuana-Verbot ist ein schwere und unnötige Belastung der zivilen Freiheiten der Athleten“, war dort zu lesen. „Ihre Entscheidung entbehrt jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. Sie wurzelt ausschließlich im systemischen Rassismus, der lange Zeit das Motiv für die Anti-Marihuana-Gesetze war“, schrieb Ocasio-Cortez ihrerseits auf ihrem Twitter-Account.

Aber die USADA bleibt dabei. „Die Regeln sind eindeutig, aber das ist auf mehreren Ebenen herzzerreißend“, bedauerte der Direktor der USADA Travis T. Tygart im Programm Today des Senders NBC. Die texanische Athletin äußerte sich ihrerseits wie folgt: „Ich will einfach die Verantwortung für meine Taten übernehmen; ich weiß, was ich getan habe, was ich zu tun habe und was ich nicht tun darf, und trotzdem habe ich diese Entscheidung getroffen.“

Während der Konsum von THC für die Athleten noch zu Problemen führt, nutzen viele von ihnen bereits ganz normal CBD, sowohl als Methode zur Bekämpfung des Wettkampfstresses als auch der Schmerzen und Entzündungen. Dies ist seit 2018 möglich, als die WADA das CBD von der Liste der im Sport verbotenen Substanzen strich. Laut einem Bericht der Zeitschrift Complete Sports konsumieren schon mehrere Spitzensportler CBD. So auch der Triathlet Sam Long, der regelmäßig mit ätherischen Ölen meditiert, warme Bäder mit CBD-Produkten genießt und dieses auch nach dem Training in Tropfenform zu sich nimmt, um Entzündungen vorzubeugen. Oder die olympische Goldmedaillengewinnerin Gwen Jorgensen, die es nach nächtlichen Trainingseinheiten zum Schlafen verwendet.

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