Synthetisches Cannabis: der hohe Preis für die billige Droge

Seit längerer Zeit lesen wir vereinzelt Schlagzeilen über synthetisches Marihuana, aber ehrlicherweise haben wir nicht versucht, dieser Sache weiter auf den Grund zu gehen, weil diese Schlagzeilen normalerweise in Medien zu finden sind, deren Ansichten zu Drogen und der Welt in der Regel nicht mit unseren übereinstimmen. Außerdem konnten wir nicht nachvollziehen, warum jemand am Konsum von synthetischem Gras Interesse haben sollte, wenn man es in seiner natürlichen Form und relativ einfach besorgen kann.

Nach einem sehr aufschlussreichen Gespräch über dieses Thema mit einem Bekannten, welcher uns mehrere durchaus beunruhigende Daten über die Nebeneffekte von synthetischem Marihuana offenbarte, haben wir uns trotzdem entschieden, ein wenig nachzuforschen, um eine genauere Vorstellung von synthetischem Marihuana und seinen Komponenten zu haben.

Es fängt damit an, dass das als „K2 Spice“ bekannte Produkt nichts mit Marihuana zu tun hat. Es handelt sich um eine Mischung zerkleinerter Pflanzen, welche mit chemischen Produkten besprüht werden, um den Effekt von Marihuana zu imitieren. Der Spray enthält eine künstliche Substanz, die dem THC (Tetrahydrocannabinol) ähnlich ist. Allerdings sind die Nebeneffekte des synthetischen Marihuanas um ein Vielfaches schädlicher als die von Cannabis.

Wo kann man synthetisches Marihuana kaufen?

Bei einer Internetsuche stellten wir fest, dass die Droge Spice in den Growshops nicht mehr so einfach zu finden ist, wie das noch vor zwei Jahren der Fall war. Sie wird hauptsächlich über das Internet vertrieben, aber getarnt unter dem Namen anderer Substanzen. Das soll allerdings nicht heißen, dass sie verschwunden wäre, und einige gehen sogar so weit, nach den Komponenten und Zutaten des synthetischen Marihuanas zu suchen, um es daheim herstellen zu können.

Welche Nebeneffekte hat synthetisches Marihuana?

Die K2-Droge hat ein hohes Suchtpotenzial und provoziert unangenehme und gefährliche Nebeneffekte wie etwa Panikattacken, Zuckungen und Krämpfe, Herzrasen, Bluthochdruck, akutes Nierenversagen und gewalttätiges Verhalten. Ihre zunehmende Popularität kann mit dem Glauben zu tun haben, dass es sich bei synthetischen Cannabinoiden um „natürliche und harmlose“ Substanzen handelt, außerdem sind viele der verwendeten chemischen Bestandteile nicht so einfach über klassische Drogentests nachweisbar. Nichtsdestotrotz verursacht Spice bzw. synthetisches Gras viel stärkere Symptome als traditionelles Cannabis. Viele Personen haben nach dem Konsum von irgendeinem synthetischen Gras im Spital behandelt werden müssen, vor allem in den USA und Mitteleuropa.

Noch sind weder Verhaltenstherapien noch erwiesenermaßen effiziente Medikamente für die Behandlung der Sucht nach synthetischem Marihuana bekannt.