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Schädlingsbefall: Wie man eine Blattlausplage verhindern und bekämpfen kann

Durch: Contributor Anbau

Eines der ärgerlichsten Probleme beim Cannabisanbau ist der Befall von Blattläusen. Wenn Du sie zum ersten Mal siehst, bekommst Du es vielleicht mit der Angst zu tun, aber keine Sorge, dieser Leitfaden hilft Dir dabei, die Anzeichen eines Blattlausbefalls zu erkennen und zeigt Dir bewährte Methoden, wie Du diese Biester im Handumdrehen loswerden kannst.

Aphidoidea, allgemein als Blattläuse bekannt, bilden eine einzigartige und sehr große Insektengruppe: Sie gehören zur Ordnung Hemiptera. Seit dem Jura auf der Erde verbreitet, hat ihre Anpassungsfähigkeit sie zu einem der am weitesten verbreiteten Insekten der Welt gemacht. Etwa 5.000 Arten ernähren sich von Pflanzensäften. Und da der Saft buchstäblich das Blut aller grünen lebenden Dinge ist, sind Blattläuse im wahrsten Sinne des Wortes Vampire der Pflanzenwelt.

Wie erkennt man Blattläuse?

Diese Hemiptera haben einen weichen, birnenförmigen Körper von 1 bis 3 mm lang, mit sechs Beinen, einem Paar Antennen und drei Körpersegmenten: Kopf, Brustkorb und Hinterleib. Einige haben Flügel, andere sind mit Wachs bedeckt und es gibt sie auch in einer staubigen Erscheinung. Was sie jedoch von allen anderen Insekten unterscheidet, ist ein Paar „Hauthörnchen“, die sich wie Auspuffrohre aus ihrem Hinterleib erstrecken und über die sie Abwehrstoffe (Wachse und Pheromone) ausscheiden.

Die Blattläuse, die Cannabis befallen, haben eine große Farbvielfalt, obwohl sie im Allgemeinen eine helle Farbe haben. Mit der Zeit und wenn die Reife voranschreitet, kann man dunklere Farbtöne erkennen, von grünen über braune bis hin zu schwarzen Blattläusen.

Wie greifen sie die Cannabispflanze an?

Blattläuse ernähren sich, indem sie Pflanzengewebe mit einem strohhalmartigen Mundstück (genannt Rüssel) durchbohren, um den Saft zu saugen, der wenig Eiweiß, aber viel Zucker enthält. Blattläuse müssen große Mengen Saft aufsaugen, um genügend Proteine zu erhalten, und als Folge davon wird der überschüssige Zucker als Honigtau über ihren Anus ausgeschieden.

Dieser helle, zuckerhaltige Honigtau lockt Ameisen an, die die Blattläuse wie ihre Herde behandeln, sich um sie kümmern und sie vor Fressfeinden schützen. Wenn die Ameisen durstig sind, stimulieren sie die Blattläuse mit ihren Fühlern, um von ihrem süßen Nektar trinken zu können. Dieses symbiotische Schutzverhalten stellt in der Praxis ein erhebliches Hindernis für die Arbeit der natürlichen Feinde der Blattlaus dar, die in vielen Fällen nicht an den Schädling herankommen können.

Aber Honigtau lockt auch Trittbrettfahrer an, z. B. Pilze, die das Gewebe mit Rußtau oder Rußschimmel überziehen können, was zu Nekrose führt und die Fotosynthese der Blättern behindert. Blattläuse sind auch Überträger von Hunderten von Krankheiten, da sie Viren, Bakterien und Pilze von einer auf die andere Pflanze übertragen.

Ein Blattlausbefall führt zu Blattkräuseln, Welken oder Verkümmern der Triebe sowie zu einem allgemeinen Rückgang der Pflanzenvitalität. Sobald ihre Zahl hoch ist und sie begonnen haben, die Blätter zu verformen und zu kräuseln, sind Blattläuse schwer zu bekämpfen, da diese sich kräuselnden Blätter sie vor Insektiziden und natürlichen Feinden schützen.

Schädlingsbefall: Wie man eine Blattlausplage verhindern und bekämpfen kann
Illustration einer Blattlaus, die Du im Bestiarium der Cannabisschädlinge von Kannabia finden kannst. Kostenloser Download unter diesem Link!

Warum können sie sich so schnell vermehren?

Die gefährlichste Stärke von Blattläusen ist ihre Fähigkeit, sich zu vermehren. Tatsächlich sind sie Experten in der Fortpflanzung, da sie zwei Möglichkeiten haben, Nachkommen zu erzeugen: sexuell und asexuell. Und beides trägt dazu bei, dass sie sehr widerstandsfähig auf eine totale Vernichtung sind.

Die meiste Zeit des Jahres über bringen weibliche Blattläuse lebende Jungtiere zur Welt, die Klone ihrer Mütter sind, ohne dass eine sexuelle Fortpflanzung stattfindet. Diese Nymphen werden bereits trächtig mit der nächsten Blattlausgeneration geboren und bringen nach ein oder zwei Wochen ihre eigenen Klone zur Welt. Das bedeutet, dass die meisten Blattläuse, die Du in Deinem Grow entdeckst, trächtige Weibchen sind. Hinzu kommt, dass eine weibliche Blattlaus täglich 5-6 Nymphen zur Welt bringen kann.

Wenn ihre Population groß genug wird und die Ressourcen der Pflanze zu schwinden beginnen, beginnen die weiblichen Blattläuse, eine neue Art geflügelter Klone zur Welt zu bringen, die genetisch mit ihren flügellosen Müttern identisch sind, aber die Fähigkeit besitzen, die Luft zu erobern, um neue Pflanzen zum Besiedeln zu finden, auf denen sie ihre Eier ablegen, wenn sie auf ihren Blättern landen.

Als ob dies nicht genug wäre, veranstalten die Männchen in den letzten Phasen des Sommers ein Paarungsritual, das zur sexuellen Fortpflanzung der Blattlaus führt, um die genetische Vielfalt sicherzustellen. Nach der Paarung legen die Weibchen Eier auf Blätter oder Stängel, die bis zum zeitigen Frühjahr überwintern und dann schlüpfen, sodass sich die nächste Blattlausgeneration wieder auf der Pflanze niederlässt.

So stellt man einen Blattlausbefall fest

Blattläuse können normalerweise mit bloßem Auge entdeckt werden, da sie sich auf der Unterseite der Blätter und an den empfindlicheren Stängeln befinden. Und sie tun alles, um sich in Kolonien zu verstecken und zu schützen. Da sie bei der Nahrungsaufnahme nur sehr geringe Verletzungen an der Pflanze verursachen, treten auf den Blättern keine weißen Flecken oder Narben auf, wie es bei Milben oder Thripsen vorkommt.

Melasse kann auch ein hervorragendes Zeichen für ihre Anwesenheit sein. Zudem müssen sie während des Wachstums in regelmäßigen Abständen ihre äußere „Haut“ (Exoskelett) abstreifen und eine größere Haut anlegen. Diese weißlichen Häute bleiben auf den Blättern zurück, als wären sie verrottende Überreste auf einem Schlachtfeld.

So beugt man den Befall von Blattläusen bei Marihuanapflanzen vor

Vorbeugung und Sauberkeit sind der beste Weg, wenn Du Deine herrlichen Cannabissamen anbaust. Hier sind einige Tipps, wie Du verhindern kannst, dass Blattläuse Dein wertvolles Marihuana befallen:

  • Sorge für die richtige Temperatur und Luftfeuchtigkeit, da diese Schädlinge die Hitze und Trockenheit der Umgebung mögen. Und sie schätzen abgestandene Luft, daher muss für eine gute Belüftung gesorgt werden.
  • Wähle immer schädlingsresistente Marihuanasamen, die dank ihrer Genetik einen natürlichen Schutz gegen Blattläuse und andere Insekten bieten.
  • Stelle sicher, dass sich in der Nähe Deines Grows keine anderen Pflanzen befinden. Blattläuse sind bekanntermaßen leicht übertragbare Schädlinge und kommen an den verschiedensten Orten vor.
  • Benutze gelbe Klebefallen rund um den Growraum, um fliegende Insekten wie zum Beispiel geflügelte Cannabisblattläuse einzufangen.
  • Indoor können die meisten Schädlinge verhindert werden, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht eindringen können. Verwende ein Netz oder ein 340-Mikron-Filter im Belüftungssystem, um sie fernzuhalten.
Schädlingsbefall: Wie man eine Blattlausplage verhindern und bekämpfen kann
Marienkäfer sind ausgezeichnete Fressfeinde von Blattläusen.

So beseitigst Du einen Blattlausbefall in Deinem Grow

Wenn Du Blattläuse auf Deinem Cannabis entdeckst, musst Du sofort handeln, um sie loszuwerden:

  • Manuell: Wenn Du nur wenige Blattläuse siehst und kein zusätzliches Produkt verwenden möchtest, kannst Du sie per Hand entfernen und vernichten. Wenn es viele sind, versuche es mit einem Wasserstrahl, indem Du die Unterseite der Blätter besprühst.
  • Blattläuse mit Fairy beseitigen: Wenn die Blätter stark befallen sind, verwendet man am besten ein Insektizid auf Kaliumseifenbasis, bei dem man zehn Milliliter des Spülmittels in einem Liter Wasser mischt. Das ist eine gute Möglichkeit, um weichschalige Schädlinge wie Blattläuse zu beseitigen.
  • Mit ätherischen Ölen wie Nelkenöl, Neemöl und Pfefferminzöl besprühen, die als natürliche Pestizide wirken.
  • Nützliche Insekten einsetzen: wie etwa Marienkäfer, Nematoden oder Florfliegen. Auch einige Arten von Schlupfwespen, die ihre Eier auf der Blattlaus ablegen und den Wirt innerlich verzehren können.
  • Beschneiden: Wenn nichts zu helfen scheint, versuche, die Blätter zu beschneiden. Achte aber darauf, dass Du nicht mehr als ein Drittel der Pflanze entfernst.
  • Chemische Pestizide: Diese werden nicht empfohlen, aber wenn Du sie ausprobieren möchtest, verwende sie nur in der frühen Vegetationsphase, damit sie bis zu Beginn der Blüte abgebaut werden können.

Blattläuse, die Cannabis befallen, können Growern Kopfschmerzen bereiten, aber es ist möglich, sie loszuwerden, ohne schädliche Chemikalien zu verwenden oder die Pflanzen zu schädigen. Man kann auch Marihuanasamen kaufen, die weniger anfällig für Schädlingsbefall sind. Ohne die Anwesenheit von Blattläusen oder Spinnmilben kannst Du Dich endlich darauf konzentrieren, das volle Potenzial Deiner köstlichen Buds auszuschöpfen.

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