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Marihuana in der Antike

Marihuana in der Antike

Durch: Rebeca Argudo Kultur

Jüngste archäologische Ausgrabungen förderten zutage, dass bereits vor mehr als 2.500 Jahren Marihuana geraucht wurde.

Mehr als 30 im westchinesischen Jirzankal auf über 3.000 Meter Seehöhe gefundene Gräber bargen unter anderen Gegenständen kleine Kohlenbecken aus Holz, die im Inneren etwas enthielten, was auf den ersten Blick wie verbrannte Steine aussah. Nachfolgende chemische Analysen ergaben, dass außer den verbrannten Steinen auch organische Reste dabei waren, die nicht mit dem Holz des Gefäßes übereinstimmten und sich schließlich als Cannabinol (CBN), Cannabidiol (CBD) und Cannabicyclol (CBL) herausstellten, lauter Inhaltsstoffe von Marihuana. Es handelt sich um den bislang ältesten gefundenen Nachweis von gerauchtem Cannabis, denn die Grabstätten sind zwischen 2.560 und 2.370 Jahre alt.

Alles scheint darauf hinzuweisen, dass Teile der Marihuanapflanze in das Kohlenbecken gegeben wurden und auf sie die zuvor im Feuer erhitzten Steine. Der erzeugte Rauch stieg auf und wurde ohne die Verwendung eines anderen dafür gedachten Gegenstandes eingeatmet, denn man weiß, dass die Rauchpfeifen in dieser Gegend erst mehrere Jahrhunderte später verbreitet waren. Da der Fund in den Gräbern gemacht wurde, glaubt man, dass es sich um eine rituelle und mystische Anwendung handelte, die während der Beerdigungen durchgeführt wurde.

Marihuana in der Antike

Das sind die ersten vertrauenswürdigen Nachweise der Verwendung von Marihuana als psychotrope Substanz in der Antike. Bis jetzt gab es allerdings Hinweise auf seine Verwendung als Lebensmittel, als Rohmaterial zur Gewinnung von Fasern für das Anfertigen von Stoffen und seine Verwendung für die Gewinnung von Öl. Man nimmt an, dass das Marihuana für all diese unterschiedlichen Zwecke vor mindesten 3.500 Jahren im gesamten Gebiet des asiatischen Ostens angebaut wurde.

So wäre die Entdeckung eines Grabes in Turpan mit fast einem Kilo Cannabis-Samen und gemahlenen Blättern ein Beweis dafür, dass der Marihuana-Konsum für rituelle und medizinische Zwecke zu dieser Zeit relativ populär war.

 

 

Wir sprechen in diesem Fall und überraschenderweise von Pflanzen mit einem Alter von fast 3.000 Jahren, die einen sehr hohen CBD-Anteil aufweisen. Das CBD, auch als Cannabidiol bekannt, ist der zweithäufigste Inhaltsstoff von Cannabis. Es handelt sich um ein Cannabinoid, das nicht psychotrop ist, nicht giftig und auch keine Abhängigkeit bewirkt und wegen seiner therapeutischen Eigenschaften sehr geschätzt wird.

Man glaubt, dass die besonderen atmosphärischen Bedingungen der Gegend dazu führten, dass diese Cannabissorte einen überdurchschnittlich hohen CBD-Anteil hatten, ebenso wir die in Jirzankal gefundenen einen höheren THC-Anteil aufwiesen. Das THC, auch als Tetrahydrocannabinol bekannt, ist der wichtigste psychotrope Wirkstoff des Cannabis und kann im Gegensatz cum CBD die Wahrnehmung verändern und den Gefühlszustand beeinflussen. Noch weiß man nicht, ob diese besonders starke Marihuana-Sorte das Ergebnis der Domestizierung war oder ob sie in dem Gebiet wild gedieh.

Marihuana in der Antike

Ebenso sind lange Stängel gefunden worden, die auf die Überreste eines Mannes in einem anderen Grab in Chiayi gelegt worden waren, was wegen ihrer Anordnung vermuten lässt, dass sie als ein Art Leichentuch verwendet wurden. Es handelt sich um mehrere Pflanzen, nicht weniger als 13, mit fast einem Meter Länge. Auf der Brust des Verstorbenen verteilt war ihr Erhaltungszustand beachtlich gut und das stellt den ersten bekannten Fall der Verwendung der Pflanze als Leichenbedeckung dar.

Als diese Beweise für die vielfältige Verwendung der Hanfpflanze in der Antike und auch ihre Präsenz in verschiedenen Kulturen, gemeinsam mit den späteren wissenschaftlichen Untersuchungen, bestätigen lediglich die klassischen Erzählungen, unter anderem von Herodot von Halikarnassos, in denen sich das Vorkommen und die Verwendung des Cannabis schriftlich widerspiegelt.

Quelle: EL PAÍS

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