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Ist das THC wirksamer als das CBD?

Ist das THC wirksamer als das CBD?

Durch: Teresa Garcia Ärtzlich

Mittlerweile ist hinlänglich bekannt, dass das THC aus medizinischer Sicht wertvoll ist. Was vielleicht einige überraschen könnte ist, dass es in bestimmten Fällen sogar wirksamer sein kann als sein bekanntester „Bruder“, das CBD, wenn es um die Behandlung von bestimmten Symptomen wie zum Beispiel Übelkeit geht. Zu diesem Schluss gelangt die Studie The Effectiveness of Common Cannabis Products for Treatment of Nausea („Die Wirksamkeit gängiger Cannabis-Produkte bei der Behandlung von Übelkeit“), die von ForscherInnen der Universität von New Mexico durchgeführt und im April 2021 im Journal of Clinical Gastroenterology veröffentlicht wurde.

Die von privater Hand durch den Forschungs-Fonds für medizinisches Cannabis der Universität von New Mexico finanzierte Studie verarbeitet mithilfe der App Relief Daten von 886 Cannabis-Konsumenten, die im Zuge von mehr als 2.000 Versuchen, bei denen sich die Betroffenen selbst Cannabis zur Kontrolle ihrer Übelkeit verabreichten, zwischen Juni 2016 und Juli 2019 gesammelt wurden. Die Ergebnisse der Analyse dieser Daten zeigen, dass Cannabis in kurzer Zeit den Zustand verbessert, wobei die Wirksamkeit zugleich von der Art des konsumierten Produkts abhängig ist: die Blütenknospen und Konzentrate zeigten mehr Wirkung als Pfeifen und Vaporisierer; ebenso wurden Produkte mit hohem THC-Anteil und niedrigem CBD-Anteil mit einer rascheren Zustandsverbesserung, in nur ca. fünf Minuten, in Zusammenhang gebracht.

„Das überraschendste Ergebnis ist vielleicht, dass das üblicherweise mit dem Genusskonsum assoziierte THC die Behandlung unter den Konsumenten von Cannabis-Blütenknospen zu verbessern scheint, während das CBD, welches normalerweise mit der medizinischen Nutzung assoziiert wird, in Wahrheit mit einer geringeren Verbesserung der Symptome in Verbindung gebracht zu werden scheint“, erklärt Jacob Vigil, außerordentlicher Professor für Psychologie der Universität von New Mexico und Co-Autor der Studie.

 

 

Im Detail, so das Abstract der Veröffentlichung, haben 96,4% der 886 unter Übelkeit leidenden Cannabis-Konsumenten angegeben, sich ungefähr eine Stunde lang besser gefühlt zu haben. Die Verbesserung wurde ab ungefähr fünf Minuten nach dem Konsum als zufriedenstellend empfunden. Mit Cannabis-Blütenknospen und Konzentraten und auch mit Produkten auf Basis von Cannabis sativa oder Sativa-Hybriden sind bessere Ergebnisse erzielt worden als mit Produkten auf Basis von Cannabis indica. Außerdem werden Joints im Vergleich zu Pfeifen oder Vaporisierern mit einer stärkeren Linderung der Symptome in Verbindung gebracht, ebenso wie Blütenknospen mit einem höheren THC-Anteil und weniger CBD schneller Wirkung zeigten.

„Die Wirkungsweise von Cannabis zur schnellen Linderung von Übelkeitsgefühlen ist nicht vollkommen klar, aber sie hat mit der Fähigkeit der Pflanze zu tun, die Reaktion des CB1-Rezeptors auf andere Reize im zentralen Nervensystem zu aktivieren, wie zum Beispiel der Inselcortex, der mit der Interozeption zu tun hat, dem Bewusstsein über Zustände im Körperinneren und der ein Beispiel für eine jener Gehirnregionen ist, die teilweise auf natürliche Art von körpereigenen Endocannabinoiden beeinflusst werden“, erklärt Vigil auf der Mitteilungsseite der Universität von New Mexico.

„Daher ist es nicht verwunderlich, dass die in der Cannabis-Pflanze entstehenden Phytocannabinoide ebenfalls zur Stimulierung ähnlicher Hirnregionen geeignet sind“, fährt Vigil fort.

„Die Ergebnisse zeigen, dass Cannabis mit einer hohen Erfolgsquote zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt wird“, wie die Co-Leiterin der Studie, Sarah See Stuth, in der Zeitschrift Forbes ausführt. Die Cannabinoide waren von Institutionen wie National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (NASEM) bereits als Mittel zur Behandlung von durch Chemotherapie verursachter Übelkeit anerkannt worden.

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