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Cannabis für Impfungen: ein Kollektiv in den USA verschenkt nach der COVID-19-Impfung Cannabis

Cannabis für Impfungen: ein Kollektiv in den USA verschenkt nach der COVID-19-Impfung Cannabis

Durch: Teresa Garcia Aktivismus

Eine Vereinigung zur Legalisierung von Marihuana hat angekündigt, dass sie an Personen, die in Washington D.C. (USA) die Impfung gegen COVID-19 erhalten, gratis Marihuana verteilen wird.

Die „Joints for Jabs“ (Joints für Impfungen) genannte Aktion wurde von dem Kollektiv DC Marijuana Justice (DCMJ) angekündigt, welches schon 2014 im Rahmen der gesetzlichen Volksinitiative 71 die Legalisierung von Marihuana in Washington D.C. erreichte. Die nun angekündigte kostenlose Verteilung von Marihuana verfolgt das Ziel, auf die Notwendigkeit einer großen Gesetzesreform für Cannabis sowohl auf lokaler als auch auf nationaler Ebene hinzuweisen und für eine gerechte Verteilung der Impfung einzutreten. Das Kollektiv hat in einer auf seiner Webseite veröffentlichten Pressemitteilung erklärt, dass die Cannabis-Verteilung beginnen werde, sobald der Impfplan die allgemeine Öffentlichkeit erreicht, was seinen Berechnungen zufolge im Frühling geschehen wird. Und wie sie auf ihrem Twitter-Account informieren, werden sie auch den bereits Geimpften Joints geben, wie etwa den über 65-Jährigen, wenn sie mit ihrer Impfkarte zum vereinbarten Termin erscheinen.

Das von lokalen Züchtern ohne Pestizide und Kunstdünger angebaute Cannabis wird am Ausgang der Impfzentren verteilt werden, weil – so das Kollektiv – man geimpft sein muss, um auf sichere Art einen Cannabisjoint zu teilen, ohne möglicherweise zur Verbreitung des Coronavirus beizutragen. Sie werden eine Menge verteilen, die das lokale gesetzliche Limit von einer Unze (28 Gramm) pro Person nicht überschreitet und nur an Personen, die älter als 21 Jahre sind.

Cannabis für Impfungen: ein Kollektiv in den USA verschenkt nach der COVID-19-Impfung Cannabis

„Wir suchen nach Formen, auf sichere Art das Ende der Pandemie zu feiern, und wir wissen, dass die Menschen nichts so sehr vereint wie das Cannabis“, stellt Nikolas Schiller fest, Mitbegründer von DC Marijuana Justice. „DCMJ glaubt, dass das Cannabis auf sichere und verantwortungsvolle Art konsumiert werden soll, und die Pandemie hat dazu geführt, dass es für viele Erwachsene unglaublich schwierig ist, ihr selbstgeerntetes Cannabis zu teilen. Wenn ein ausreichender Anteil der Erwachsenen die Impfung gegen das Coronavirus erhalten hat, dann wird der Zeitpunkt zum Feiern gekommen sein, nicht nur das Ende der Pandemie, sondern auch den Anfang des Endes der Cannabis-Prohibition in den Vereinigten Staaten“, fügt Schiller hinzu.

Denn obwohl die Cannabis-Abgabestellen in den USA zu Grundversorgungseinrichtungen erklärt wurden, verweist dieses Kollektiv darauf, dass vielen Menschen wegen der Pandemie der Zugang zu dieser Pflanze gefehlt hat.

Die Gratisverteilung von Marihuana verfolgt auch das Ziel, den neuen US-Präsidenten Joe Biden and die Versprechen der Demokratischen Partei in Bezug auf die Legalisierung von Cannabis zu erinnern. Konkret verweisen sie auf das vom Repräsentantenhaus 2020 verabschiedete More-Gesetz, welches nun mit der demokratischen Mehrheit im Senat in den kommenden Monaten endgültig angenommen werden könnte. Damit würde das Cannabis nicht mehr dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen.

 

 

„Wenngleich kein Gesetz perfekt ist, so berücksichtigt das More-Gesetz viele Anliegen, die DC Marijuana Justice seit Jahren vertreten hat“, sagt Adam Eidinger, ein weiterer Mitbegründer von DCMJ.

Die Gratisabgabe von Marihuana ist nichts Neues für DCMJ. Dasselbe Kollektiv organisierte schon bei der Machtübernahme von Donald Trump im Januar 2017 eine massive Cannabis-Verteilung unter dem Motto „#Trump420“. Sie verteilten an diesem Tag an die 10.000 Joints in einer Aktion, an der Tausende Mitglieder und Sympathisanten dieser Vereinigung teilnahmen. Das Ziel: der Kriminalisierung von Marihuana auf Bundesebene ein Ende zu setzen. Aber Trump war das ziemlich egal.

Auch in anderen Ländern sind Kollektive dazu übergegangen, Marihuana als eine Form des Protests zu verteilen, um seine Entkriminalisierung oder Legalisierung zu fordern. Sogar in Spanien. Im Februar stellten sich Mitglieder des Dachverbands der Cannabis-Club-Vereinigungen vor das Abgeordnetenhaus und verteilten unter den Vertretern der verschiedenen Parteien Blütenknospen mit dem Ziel, die Regulierung dieser Pflanze zu fordern.

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